COPD - Wie kann ich den Alltag leichter gestalten ?

 


Wir sind nicht mehr ganz so fit und müssen versuchen unseren Alltag meist der Erkrankung anzupassen. Das ist nicht immer ganz so leicht, denn das Tempo, mit dem wir alles machen müssen, lässt mitunter arg nach.
Daher ist es wichtig, wie wir unseren Tag so gestalten um alle Aufgaben noch bewältigen zu können. Hilfsmittel sind daher erlaubt und erleichtern unseren Alltag.

Hier mal einige Tipps, die man sich zu Gemüte führen kann.
Fangen wir mal an, mit dem, was wir gewöhnlich zuerst machen:

Aufwachen und aufstehen

Wer mag schon mit lautem Weckergebimmle aus dem Bett vertrieben werden? Also, lasst euch langsam und nett wecken, wenn kein Termin ansteht.
Nehmt euch mal ein kleines Beispiel an unseren Haustieren, die liegen erstmal ne Weile da, recken und strecken sich…räkeln sich geradezu herum, warum also nicht auch wir?
Bewegen wir die müden Gliedmaßen mal so richtig durch und erledigen dabei, so ganz nebenbei den ersten Teil unserer Hausarbeit und versuchen mit den Füßen den unteren Teil der Bettdecke schon mal in die richtige Richtung zu bewegen.
Mit den Händen können wir den oberen Teil der Bettdecke zu uns heran ziehen und auch schon recht gut glätten, Teil eins erledigt. Oder die Variante, es soll ja auch gelüftet werden, nach unten umschlagen.
Nun Beine langsam raus und aufsetzen, locker auf der Bettkante hocken bleiben, Arme nach oben und alle Muskeln des Oberkörpers strecken…lockern. Schon einen Teil der morgendlichen Gymnastik erledigt.

 

 

Wer dann am Abend zuvor so pfiffig war und sich die notwendigen Medikamente ans Bett gestellt hat (hier wieder Querverweis Medikamente richtig einnehmen) , kann diese dann direkt nehmen, Inhalieren ist auch von großem Vorteil, da man dann nicht sofort schon in Luftnot kommt.
Danach dann die am Abend auch schon frisch hingelegte Kleidung anziehen (Stuhl in Bettnähe), wer Probleme mit dem anziehen der Socken (nicht zu eng) hat, es gibt Anziehhilfen dafür.
Duschen kann man gut am Abend vorher, denn da haben die meisten mehr Luft für diese, äußerst anstrengende Arbeit.


Waschen kann man dann meist auch eher zum späteren Zeitpunkt, muss ja nicht immer sofort sein, denn da bekommen einige erst recht Probleme mit der Luftnot. Ganz auf die einzelnen Bedürfnisse anpassen heißt es hier, eigene Strategien entwickeln.
Danach dann die Bettdecke ganz so hinlegen, wie man es gern hat. Schlafzimmer fast fertig.
Fenster zum lüften öffnen und gut ist.

Wer schon Probleme hat, die passende Kleidung immer parat zu haben, der sollte sich auch mal überlegen, seine Schränke so umzusortieren, dass er häufig genutzte Stücke schnell zur Hand hat.

Einengende Kleidung wird von vielen noch als zusätzliche Einschränkung empfunden, daher überlegen, was man braucht, muss oder wie man was ersetzen kann. Krawatte oder Halstuch/ Schal. Schnürschuhe oder Slipper. Hosenträger oder Gürtel. Strumpfhose oder Leggins. Daheim kann es ja locker der Jogginganzug o.ä. sein. Enge Socken vermeiden, es kann zur Beeinträchtigung des Blutkreislaufes kommen.


Baden/Duschen


Jeder Mensch muss und will mal duschen oder baden gehen, manchmal gestaltet sich dies als „Schnaufi“ nicht ganz so problemlos, wie man es gern hätte.
Da sind dann diverse Hilfsmittel gefragt. Ein Duschhocker, der stabil ist, ein Wannensitz bzw. Lifter leisten hier eine große Hilfe. Diese sind auch Verordnungsfähig!

Wannenlift

 

Meist sind diese Hilfsmittel recht leicht und auch leicht zu handhaben. Sie können ganz auf den Bedarf abgestimmt werden und für allerlei Zwecke gebraucht werden.
Praktisch ist ein Duschkopf, der von der Wand abnehmbar ist, damit macht man es sich einfacher, denn viele der Schnaufis können es nicht leiden, wenn das Wasser direkt von oben über das ganze Gesicht läuft.
Perfekt wäre eine Mischarmatur, die so einzustellen ist, das eine gleichmäßige Wassertemperatur gegeben ist.
Kneipp-Bäder kann man sich antun, muss man aber nicht bei der alltäglichen Körperpflege.

Von großem Vorteil ist es, wenn man gut organisiert ist, das erspart die Hin - und Her Rennerei, die uns ja eh schwerfällt. Also alles, was man im Bad benötigt, sollte sich dann praktischerweise auch schon dort befinden, auch der Sauerstoff, wenn notwendig.

 

 

DuschhockerSämtliche Pflegemittel, dicker Bademantel auf der Heizung schön angewärmt erspart das Badetuch, Handtuch auf den WC - Sitz gepackt (sonst zu kalt), damit man sich nach dem duschen direkt dort hinsetzen kann, Füße und Beine abtrocknen geht im sitzen einfach leichter. Wer hat, der kann sich ja so vor den Spiegel hinsetzen, das er entweder vor dem Bad oder nachher die noch notwendigen Dinge wie Rasur, Zähne putzen etc. erledigen kann.

Wie in dem vorherigen Artikel beschrieben , die, die des Nachts bzw. früh am Morgen eine Treppe bewältigen müssen um zum WC/ Bad zu gelangen, die packen sich auf dem Wege direkt den ganzen Packen (Badezeug und Kleidung) unter den Arm und nehmen ihn mit, erspart unnötige Wege! An die Organisation sollte man denken, sie verinnerlichen und praktischerweise umsetzen.

Kleidung am besten in der Reihenfolge, wie man sie anzieht, hinlegen, da hat jeder seine eigene, da gibt es keinen Standard. Pflegemittel in unmittelbarer Nähe zu haben auch gut. Wenn man in der Wanne/Dusche ist und dann feststellt, es fehlt...nicht so toll.

Viele haben mit der beim Baden /Duschen entstehenden hohen Luftfeuchtigkeit zu kämpfen, da heißt es dann recht „schnell“ sein und das Bad anschließend verlassen, Fenster auf ist je nach Wetter nicht gut, aber ein Entlüfter oder Ventilator kann auch recht schnell Abhilfe schaffen und man muss ja nicht unbedingt die Badezimmertür schließen. Dabei aber Zugluft vermeiden!!!

Wer sich nicht fit genug für ein Vollbad oder komplett duschen fühlt, der verlegt die ganze Angelegenheit besser auf einen anderen Tag oder lässt sich helfen.

Viele leben allein und bekommen dann oft in Bad/Dusche Panik, wenn machbar, dann diese Sachen erledigen, wenn jemand im Hause ist (Freundin etc.), das schafft Sicherheit und dauert auch nicht lange, der Besuch kann in der Zeit ja Kaffee kochen und Kuchen backen.
Nein, ganz ernst, jemand im Hause schafft einfach ein Gefühl der Sicherheit und man kann unbesorgt dann seine Angelegenheiten erledigen, auch hier ist möglichst viel Organisation erforderlich.

Deo & Co
Fast alle kennen es, man steht oder geht irgendwo und auf einmal rauscht jemand an einem vorbei und hinterlässt ein Wolke des Duftes, nicht immer nur nett duftende, die uns im wahrsten Sinne des Wortes den Atem raubt, zusätzlich noch.


Das dies nicht sonderlich gut ist, dürfte man verstehen. Leider gibt aber aber in der Kosmetik- Artikel-Branche viele Pflegemittel, die für „Schnaufi“ einfach nicht geeignet sind.
Welche das für den Einzelnen sind, das hat man dann schnell heraus und sollte seiner Atemprobleme zuliebe auf selbige verzichten. Auch hier gilt es dann, testen, was man(n) oder Frau noch verträgt, Haarspray kann man auch mal weglassen, Parfum und ähnliches besser auch.
Mittlerweile gibt es auch genügend Ersatzprodukte. Cremedeo, Roller statt Spray, Haargel , Wachs etc., gibt es auch fast geruchsneutral.

Ein den meisten, peinliches Problem kommt häufig auch noch hinzu, bei manchem schon wegen seines Alters, bei vielen aber auch einfach so, beim Husten, Niesen etc., Inkontinenz. Auch hier gibt es mittlerweile genug Hilfsmittel, die einem den Alltag nicht noch zusätzlich erschweren und auch nicht für andere Menschen sichtbar sind.

Ob man nun vor oder nach dem Frühstück/Abendessen duscht oder badet, besser ist es nicht mit vollem Magen, besser dann, wenn man auch weiß, man schafft es! Nicht immer hat man einen guten Tag und muss sich hier dann nicht noch zusätzliche Arbeit machen, das herauszufinden gilt es und sich dann auch den Gegebenheiten anzupassen.
An schlechten Tagen ergibt sich das meiste eh von allein.